Samstag, 28. Februar 2009

Weiterhin Mietwagen

Kurzes Update: Ein Auto habe ich immer noch nicht erstanden. Den Händler mit den zwei Ford Taurus habe ich gegoogelt und dabei sind mir schlechte Bewertungen aufgefallen, mit dem Hinweis dort ja kein Auto zu kaufen, weil die nicht gründlich inspeziert werden vor dem Weiterverkauf. Einem Kunde ist innerhalb der ersten Woche der Motor in Flammen aufgegangen. Na super!

Bei dem Händler mit dem Cadillac hatte ich hingegen ein schlechtes Gefühl von vornherein, da die irgendwie unfreundlich waren. Standen da zu zweit vor mir, rechneten den Gesamtpreis über PC durch und als ich dann meinte, dass sei etwas viel für mein Budget, blaffte mich der eine an "It's a good car, what keeps you from getting it?" - also, "Es ist ein gutes Auto, was hindert dich daran es zu nehmen?". Ich lass mich doch nicht unter Druck setzen. Das merkte dann auch der andere Angestellte und übernahm dann das Ruder. Aber der Nachgeschmack bleibt eben.

Das was die anderen Händler zu bieten hatten, war noch schlimmer. Erst haben sie keine Autos in der Preislage und dann fällt ihnen doch noch was ein und sie "finden" irgendwelche "super" Rostlauben ausserhalb ihres Geländes, wo dann auch plötzlich die Händlergebühren entfallen.

Nun, damit sind die Optionen leicht erschöpft. Bleibt noch Leasing oder Financing, beides Dinge für die man eine Credit History braucht und einen Job, was mir ja momentan noch fehlt. Trotzdem werde ich nächste Woche mal bei den größeren Händlern reinschauen und gucken ob sich da nicht doch was machen lässt. Einen Job habe ich bis dahin ja vielleicht auch.

Also geht es noch eine weitere Woche im Mietwagen durch Süd-Florida. Heute Abend tausche ich den von National gegen einen von Alamo. Da lohnt es sich übrigens sehr genau, die Preise zu vergleichen. Auch von den kleinen Vermietungen ringsum die Großen. Ich gehe immer auf die US-Seiten der Anbieter und rechne dann nochmal über die deutschen Webseiten nach. Bislang habe ich dann auch immer über die deutschen Seiten gebucht, da es immer einiges billiger war. Auch diesmal wieder: Alamo US - 1 Woche + Gebühr für U25 Fahrer = 550,-$, Alamo D - 1 Woche + Gebühr für U25 Fahrer = 325,-$. Die kleinen Vermietungen hatten zwar die geringere Gebühr für U25 Fahrer (anstatt 25,-$/day nur 12,75$/day) aber in meinem Fall jetzt nicht das günstigste Gesamtangebot.

Nun ist das natürlich trotzdem Geld, was ich für den Zweck nicht wirklich habe, also muss dringend eine Lösung des Autoproblems her.

Ansonsten aber weiterhin alles gut hier. Treffe dieses Wochenende wohl meine ersten Locals :)

Donnerstag, 26. Februar 2009

Autoshoppen und... Amis...

Ich glaube Auto Shoppen wird definitiv nicht zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen, es sei denn beim nächsten Mal habe ich 50.000,-$. Ich hatte ja gehofft für 2.000,-$ ein Auto zu kriegen, oder besser gesagt, wie es hier für den Preis heißt, "a transportation". Aber daraus wird wohl nichts. Erst ein Händler konnte mir ein Angebot für einen Ford Taurus machen, was sich mit allen Zusatzkosten um die 2.000,-$ bewegen würde. Das Auto stand aber ziemlich weit hinten auf dem Gelände schon im Gras und es fehlt das Radio, d.h. lose Kabel hängen so ein bisschen im Auto rum... Die meisten Händler haben gar nichts in dieser Preiskategorie bzw. haben schon alle verkauft, denn die Amis haben wohl ihre Steuererstattungen schon zurück und momentan will ja jeder ein billiges Auto.

Als letztes bin ich heute vorm Feierabend noch zu einem Händler in Hollywood (FL), der auf seiner Webseite zwei Fahrzeuge zum Preis von je 1.995,-$ hasslefree anbot. Tja, da kommen dann aber alleine noch 899,-$ zum Erwerben des Titles (sowas wie Fahrzeugbrief) und Steuern und Gebühren drauf. Womit ich für einen '96er Cadillac Deville auf 3300,-$ landen würde. Wir haben dann ein wenig gehandelt und The Big Boss meinte wohl zum Angestellten, dass er 3.000 zulassen würde. Nun ruf ich morgen noch bei dem ersten Händler an, der soll mal noch seinen zweiten Ford Taurus berechnen. Den wollte er mir für 2000,-$ plus Gebühren verkaufen und der hat auch ein Radio, was ich ja nicht unbedingt brauche, aber wo ich mir sicherer wäre, dass alles andere elektrische einigermaßen funktioniert. Ich hab hier nämlich von etlichen Autos gelesen, wo die Kabel irgendwie alle aneinander hängen und deshalb dann das Radio abgeklemmt wurde, damit die elektrische Türverriegelung oder andere Dinge wieder funktionieren.

Die andere Option ist von Privat zu kaufen, die den Title in der Hand haben. Dann spart man sich zumindest diese Gebühren, aber privat ist mir etwas zu risky. Ein Händler kann einen zwar auch über's Ohr hauen - immerhin sind das alles so "Hinterhofbüdchen" - aber da habe ich komischerweise doch mehr Vertrauen.

Morgen muss ich jedenfalls handeln. Der Mietwagen muss Samstag wieder auf dem Gelände von National stehen. Wish me luck!

Dann hatte ich gerade noch eine amüsante Begegnung. Es klopfte an der Haustür, eine Frau in Polizeikluft stand vor mir (ich dachte schon...) und stellte sich als Nachbarin vor. Sie fragte mich dann, ob das Auto da meins sei und zeigte auf den Nissan. Dies bejahte ich, woraufhin sie mir erklärte, ich würde auf ihrem Parkplatz stehen. Mein Vermieter hatte mir nichts zur Parksituation hier mitgeteilt und als ich meinen Mitbewohner fragte, meinte der nur, einfach irgendwo hinstellen. Nun erklärte mir die Nachbarin, dass die Parklücke neben ihrer frei sei, weil im dazugehörigen Haus keiner wohnt. Ich könne doch mein Auto dort parken. Sie hat ein Neugeborenes und da ist es wichtig, dass sie auf ihrem Parkplatz parken kann........ Wie ihr unten auf dem Bild des Nachbarhauses seht, sind die Parklücken 2m auseinander!!! Nochmal zum Verdeutlichen:So wie ich (der silberne Wagen) hier stehe, ist es richtig! Heute stehe ich auf der 3. Parklücke und die Dame wohnt in der 2.Haustür von links! Naaaaa, seht ihr auch diese waaaaaahnsinnige Distanz von Parklücke 4 zu Haustür 2, die sich sooo von der Distanz von Parklücke 3 zu Haustür 2 unterscheidet???? Nein!? Und was sagt man da? AAAAMIIIS!!! *lach* ;)

Mittwoch, 25. Februar 2009

Führerschein und Kultur

Heute hatte ich um 10:30 Uhr meinen Termin zum Beantragen des Führerscheins und zur schriftlichen Prüfung. Die praktische Prüfung entfällt hier in Florida, wenn man einen Führerschein aus Deutschland vorlegen kann. Meine Social Security Card & Number hatte ich bereits im letzten Jahr März beantragt, so dass ich deshalb nicht noch extra los musste. Die Dokumente, die ich dabei haben musste, umfassten damit: 1 x Greencard, 1 x deutscher Führerschein, 1 x SSN Nachweis, 1 x Nachweis über den Wohnsitz - in meinem Fall das Lease-Agreement, es reicht aber auch ein Brief mit der Anschrift, wie ich bei anderen sah. Den Reisepass wollte keiner sehen, sie hatten ja zwei Identitätsnachweise, obwohl auf dem Führerschein noch mein Mädchenname steht und auf der Greencard mein jetziger. Da haben sie wohl nicht so drauf geachtet. Bei der Autovermietung am Samstag wurde das genauestens protokolliert... Für den Führerschein musste ich dann auch noch 27,-$ dabei haben.

Laut Google Maps sollte das DMV gar nicht so weit entfernt sein, mein Navi kannte auf der Straße, auf der es sein sollte allerdings keine Hausnummer 16000 sondern nur eine 1600. Na gut, die Richtung stimmte ja immerhin. Allerdings fuhr ich dann von No. 1600 bis 16000 eeeeewig eine Straße runter. So hatte ich aber auch gleich das Vergnügen, eine Automeile zu sehen. Dort befindet sich ein Gebrauchtwagenverkäufer neben dem Anderen.

Ich kam etwas verspätet im DMV in einem Ort namens Opa-Locka an und dachte schon, dass ich mich neu einreihen muss, aber nichts da. Es störte keinen, dass ich fast 15min zu spät war. So durfte ich mich also bei den "Appointments" einreihen. Nach einem einfachen Sehtest und Foto, durfte ich an den Computer zum schriftlichen Test. Dieser besteht aus zwei Themenblöcken à 20 Fragen, von denen man pro Block 5 falsch haben darf. Der erste Block fragt Verkehrsregeln ab. Und gleich die zweite Frage hatte ich falsch. Dort wurde gefragt in welcher Distanz zu einem entgegen kommenden Auto man kein Fernlicht anhaben darf. In Deutschland schaltet man es einfach aus, wenn einer von vorne sichtbar ist, hier ist das in Foot-Angabe geregelt. Da klopfte mir doch schon etwas das Herz, zu mal die fünfte Frage auch wieder falsch war. Aber ich hab mich nicht aus der Ruhe bringen lassen und so blieb es bei diesen zwei Falschen. Der zweite Block fragt Verkehrsschilder ab. Dabei hatte ich null Fehler und somit hab ich die Führerscheinprüfung bestanden und durfte mir meine vorläufige Bescheinigung abholen.

Das tollste was ich in den zwei Tagen gelernt habe ist, wie man mit dem Arm "blinkt". Das hätte ich letztes Jahr gebraucht, als beim BMW mitten in Trier die Bordelektronik ausfiel, blinken damit unmöglich war und ich genau in dem Moment nach rechts abbiegen musste. Links war mir ja klar, wie bei einem Radfahrer eben, aber rechts!? Na nun weiß ichs, fürs nächste Mal eben! :) Und hier für euch:
Opa-Locka kam mir übrigens so vor wie "In da Hood", also ein bisschen Gangster- und Ghettoviertel. Ich war aber vorbereitet, weil ich das im Zusammenhang mit Hialeah, einem anderen Ort nebenan, schon einmal gelesen hatte. Eine Behörde hatte ich allerdings in einem ganz anderen Gebäude vermutet, aber nein, hier wars, gleich neben dem Tattoo-Laden:


Danach war ich noch ein paar Gebrauchtwagenhändler auf der Automeile besuchen, bin aber nicht fündig geworden. Alles zu teuer oder zu schäbig für den geforderten Preis.

Also bin ich zur Bank gefahren um ein Konto zu eröffnen. Damit habe ich mir dann heute auch 35,-USD "verdient". Mein Vermieter ist auch bei der Bank of America und meinte, da müsste es noch so ein "Freunde werben Freunde" Programm geben. Also hab ich brav nachgefragt und siehe da, das gibt es noch. So bekommt Allen, mein Vermieter, 25,-USD und ich 35,-USD. Juhuu! Eine Woche Essen! Dann sollte ich mir noch ein Design für meine Kontokarten aussuchen. Damit war ich ja völlig überfordet. Hätte ja gerne etwas einfaches, vielleicht einfarbiges gehabt, aber nein, so renn ich nun demnächst mit Hello Kitty auf meinen Karten und Schecks rum.... lach!

Kreditkartenanträge haben wir auch gleich gestellt. Einen für eine normale Karte (entweder fully secured mit 300,-$ oder partially secured mit 99,-$ Hinterlegung) und einen für eine Studentenkarte. Das wäre am einfachsten und billigsten für meine Zwecke. Also habe ich mal eben behauptet, ich will die FIU als Vollzeit-Student besuchen. Mal gucken, ob das klappt. Der Bankangestellte meinte übrigens, ich sei gut informiert! Da hatte er ja auch recht. Dem TAD Forum sei dank!

Nachdem ich dann genug für heute gemacht hatte, bin ich noch in den Monastery Garden gleich ums Eck von meiner Wohnung. Offizielles Kulturgut Florida's und eine alte, spanische Klosteranlage.



Dienstag, 24. Februar 2009

Amerikanisches Dating: Teil 1

Da ich ja als Single in die USA gereist bin werde ich sicherlich (oder hoffentlich *lach*) auch so manche Erfahrung bezüglich des American Way of Dating sammeln. Daher starte ich jetzt einfach mal eine Berichtserie darüber. Im Moment über die Theorie aus meiner Sichtweise...

Dating in den USA ist irgendwie anders! Diese Beobachtung machte ich bereits während meines Highschool-Aufenthaltes 2002/2003. Während deutsche Teens Zettelchen mit "Willst du mit mir gehen? Kreuze an: Ja O Nein O Vielleicht O" die ganze Sache unkompliziert angehen, fällt das hier sehr komplex aus.

Findet man jemanden interessant, so versucht man in Phase 1 einzusteigen. Phase 1 heißt hier "Talking!". Auf die Frage ob Junge und Mädel miteinander gehen, bekam ich dann desöfteren die Antwort "We're talking", was soviel bedeutet wie "Nein, nicht wirklich, aber wir reden uns vielleicht eines Tages zu diesem Punkt."

"Talking" kann ein sehr kurzer oder auch sehr langwieriger Prozess sein. Bei manchen stellte sich während dieser Phase heraus, dass der andere doch gar nicht sooo interessant ist. Anderen dauerte das "Talking" einfach zu lange und so suchte man sich einen neuen potenziellen Kandidaten für Phase 2 und talkte eben mit dem weiter. Wieder Andere mussten ganz ausführlich talken um auch alle Aspekte zu klären bevor es in die nächste Phase ging. Körperkontakt ist in dieser Phase unüblich. Immerhin geht es ja um die Kommunikation!

Phase 2 ist dann "Seeing". Auf die Frage ob zwei Menschen zusammen sind, bekommt man dann als Antwort "We're seeing each other", was soviel heißt wie "Möglich!?". "Seeing" ist die Phase, in der der junge Mann in Hollywood Filmen die junge Dame von den Eltern abholt um mir ihr ins Kino, Restaurant oder auf die Kirmes zu gehen. Während Phase 1 in Schule, auf Arbeit oder über Telefon oder Internet stattfindet, involviert Phase 2 also andere Schauplätze. Hierbei kommt es dann auch zum Körperkontakt zwischen den zwei sich "sehenden" Menschen, was im Bible Belt der USA (streng gläubiger Streifen, der sich durch die Südstaaten zieht) natürlich NICHT (!!!!!) übers Küssen hinaus geht... Ich fange gar nicht erst an über das Videotape einer Party zu reden, welches in Kopien an meiner Highschool in Nordalabama die Runde machte und weshalb zwei Teens zum Direktor gepfiffen wurden und wo eine Waschmaschine die Nebenrolle einnahm.... ähem...

Diese Phase des "Seeing" wird dann auch irgendwann mit "Dating" gleichgesetzt, immerhin hat man ja Dates, also Verabredungen, was hauptsächlich daraus resultiert, das man gefälligst nicht zusammen wohnt, bis man verheiratet ist. Also muss man sich verabreden um sich zu sehen. Diese Phase hat zwei Ausgänge und dauert mitunter etliche Jahre. Entweder entscheidet sich dann einer der Beiden doch wieder das Talking mit jemand Anderem aufzunehmen, oder aber der arme Bub hat mindestens 1500,-USD für den kleinsten Ring zusammen gespart und macht seiner Dating-Partnerin einen Antrag. Dann hat das "Seeing" ein absehbares Ende, welches die Hochzeit mit sich bringt.

Im Wesentlichen unterscheiden sich Deutsches und Amerikanisches Dating meiner Meinung nach im Zeitpunkt der zwei Phasen. In Deutschland "sieht" also dated man sich erst und wenn's mit dem Händchen halten und Küssen irgendwann langweilig wird, fängt man das Talking an, wobei man dann vielleicht feststellt, dass das "Seeing" irgendwie Zeitverschwendung war...

Im Doppelstockbett im Hostel lag ein Anfang 20-jähriges Mädel aus Boston über mir. Sie befindet sich mitten in der Phase des Talking, was meine Feldstudien näher an die Praxis heranführte. Ich sag euch, das scheint anstrengend zu sein! Da lag sie nun jeden Abend (okay, ich war nur zwei Nächte da) und telefonierte stundenlang über Handy mit jemandem in Boston während alle anderen schliefen. Als ich irgendwann aufwachte, war sie immer noch dabei. Und ich muss sagen, dabei ging es wirklich um sehr tiefgründige Dinge, von dem was ich so mitbekam. Manches fand ich schon beinahe zu tiefgründig... Jedenfalls war die Arme dann so erschöpft vom Talking, dass sie am nächsten Morgen bis um 11 Uhr schlief, während alle anderen bereits um 8 Uhr beim Frühstück waren....

Ja, dass ist schon alles nicht so einfach mit den zwischenmenschlichen Beziehungen von Männern und Frauen.

Ich bin gespannt wie es weitergeht mit meinen Feldstudien diesbezüglich.
Für heute aber erst einmal: GUTE NACHT!


In der Minderheit

Nachdem ich gestern Abend ins Apartment in North Miami Beach eingezogen bin, fuhr ich noch zu Walmart ins Supercenter um mir Kissen, Bettlaken und Grundnahrungsmittel zu besorgen. Am Nachmittag hatte ich bereits einige Angebote bei Publix, einem anderen Supermarkt, eingeladen. Publix kann man vom Preisniveau mit Edeka und REWE vergleichen, also nicht unbedingt geeignet für Neubewohner wie mich, mit schmalem Geldbeutel.

Also fuhr ich 30 Minuten zum nächsten Walmart. Dort angekommen bemerkte ich schnell, dass ich als Hellhäutige absolut in der Minderheit war. Das macht mir ja nichts aus, war aber eine interessante und neue Beobachtung. Im ganzen, riesigen Supercenter begegneten mir vielleicht 20 hellhäutige Leute auf ca. 600 Personen mit afrikanischer oder spanisch-mexikanischer Abstammung. Das tolle daran war, dass besonders die dunkelhäutigen Ami-Männer sehr redselig sind. Und damit meine ich nicht die Jungs in meinem Alter, bei denen man das als Flirtversuch deuten könnte. So wurde ich also an jeder Ecke von anderen Kunden gegrüßt. Beim ersten Mal war ich noch etwas verdutzt, weil ich erst dachte, dass sei ein Mitarbeiter gewesen, aber nein, der Herr schub auch einen Einkaufswagen vor sich her und war eben einfach nett. Hätte ich es drauf angelegt, hätte ich sicherlich mit dem ein oder anderen Supermarktgespräche über Gott und die Welt anfangen können... Aber ich hatte ja zu tun!

Das Fazit dieser Beobachtung liegt auf der Hand: Dies ist zwar eine reiche Gegend, aber reich oder wohlhabender sind zumeist doch die hellhäutigen Menschen. Diese liefen dann übrigens auch in der Mehrzahl im teuren Publix rum. Alle anderen gehen (oder müssen) eben zu Walmart und warten auch mal 25 Minuten an der Kasse. In dem Moment hatte ich dann leider keine redseligen Leute vor oder hinter mir. Schade!

Wieder im Apartment angekommen, wollte ich meine Sachen in den Kühlschrank packen. Tja, das sollte dann etwas länger dauern. So einen verdreckten Kühlschrank hab ich noch nie gesehen. Da hausten sogar tote Fruchtfliegen und deren tote Maden. Seeeehr lecker! Zum Glück hatte ich Allzweckreiniger gekauft, also Kühlschrank zerlegt und erst einmal geputzt. Dann konnte ich auch mit gutem Gewissen meine Lebensmittel da rein stellen. Die zwei Jungs die hier wohnen, haben anscheinend nichts gelernt von ihren Müttern!

Hier noch ein paar Fotos wo ich die nächsten 2 Wochen verbringe:

Beim roten Punkt wohne ich jetzt.

"Mein" Häuschen in der Aqua Vista Community

Die Nachbarn und mein silberner Leihwagen =)
Der Snake Creek Canal heute Abend . Garantiert Gator-Free!



Montag, 23. Februar 2009

Die Jagd beginnt...

...und der frühe Vogel fängt den Wurm... Im Hostel gibt es schon um 8 Uhr Frühstück. Das bestand aus Toast, Marmelade, Butter, Erdnussbutter und schwarzem Kaffee. Nicht viel, aber umsonst (oder im Preis inbegriffen), also reichte das auch. Danach hab ich mich mit dem Laptop in die Lobby gesetzt, das kostenlose Wifi in Anspruch genommen und mir sämtliche Nummern der für mich interessanten Shared Apartments (WG's) aus dem Internet rausgeschrieben. Ich hatte von Deutschland aus ja schon einen Favoriten, der hatte mich allerdings schon vor 2 Wochen angeschrieben, weshalb ich da nicht mehr so die Hoffnung hatte, dass dieses Apartment noch frei wäre.

Bevor ich aber so richtig loslegen konnte, brauchte ich ja erst einmal eine amerikanische Handynummer. Also auf zu Walmart ein Prepaid Paket kaufen. Eigentlich hätte ich ja nur eine SIM gebraucht, die gab es aber nicht einzeln zu kaufen, sondern immer nur in Kombination mit einem Handy. Dann eben so. Nun habe ich also ein Nokia mit SIM-Lock rumliegen... Die Aktivierung war etwas umständlich. Man konnte es entweder über Internet aktivieren oder durch Anruf von einem anderen Telefon aus. Da kam Freude auf! Das Hostel war 45min entfernt und ein anderes Telefon!? Fehlanzeige! Also musste meine deutsche Prepaid SIM dran glauben. Ich konnte das US-Handy noch gerade so aktivieren, dann waren 10 Euro verbraucht und meine deutsche SIM leeeeer! Aber wenigstens konnte ich nun anfangen.

Als erstes rief ich den Vermieter meines Favoriten an und siehe da, das Zimmer war noch zu haben. Allerdings erst zum 6.März, ich bräuchte ja aber eins zu sofort. Er erzählte mir dann, dass ich bis dahin in einem anderen Apartment von ihm wohnen könnte. Also trafen wir uns erst bei diesem in North Miami Beach. Ich war pünktlich zu 14 Uhr da, er kam 14:25 Uhr... ihr wisst ja... :)
Dabei fiel mir dann auf, dass ich noch nie mit männlichen Vermietern zu tun hatte. Er ging das ganze relativ nüchtern an, sagte nicht viel dazu und nach 2 Minuten waren wir schon wieder draußen und machten uns auf zu meinem Favoriten in Dania Beach. Eine hübsche "gated community" erwartete mich - d.h. ein Sicherheitsmännchen sitzt in einem Häuschen und bewacht die beschrankte Zufahrt zum umzäunten Wohnviertel. Mich kann also zumindest dort keiner klauen :). Das Townhouse ist zweigeschossig und hat sogar ein kleines Patio/Garten zum BBQen oder Sonne tanken. 20m von der Haustür entfernt befindet sich der Community Pool, der echt schön ist und mehr an eine Hotelanlage erinnert. Es gibt nebenan sogar noch ein Jacuzzi. Umringt ist das ganze von Pflanzen und Bäumen und Sonnenliegen mit Schirmen. Toll!

Meins! The Villas at Harbor Isles. Der rote Pfeil markiert "meine" Wohnung!


Und viel toller: Ich erhielt den Zuschlag und werde dort zumindest für die nächsten Monate wohnen. Mein Mitbewohner ist Cosmo, ein Ü40-jähriger Mann, der wohl immer unterwegs und aufm Sprung ist. Er hat sich so einen Weinkühlschrank in die Küche gestellt, hat eine Putzfrau, die einmal die Woche sein Zimmer putzt und auch die untere Etage mit Küche etc. und ist im Besitz vieler hübscher Bilder, die überall an den Wänden hängen.

Nun ziehe ich heute aber erstmal in das andere Apartment, bis der Vormieter aus dem "richtigen" raus ist. Meinen Mietvertrag habe ich und damit auch den Nachweis meiner Adresse, welcher für die Beantragung des Führerscheins hier notwendig ist.

Die Jagd geht also weiter. Denn es gibt noch viel zu tun... Führerschein, Konto, Auto, Versicherung.... auf geht's!

Einreise und nun Official Immigrant!

Am 20.02. bin ich also noch ein letztes Mal mit 220km/h die Autobahn runtergedüst. Das musste ich ja noch einmal nutzen, wo es hier dann nur noch mit max. 70m/h = 120km/h vorwärts geht. Die ganze Strecke von HRO nach FFM war es einfach nur grau und entweder lag oder fiel Schnee (bzw. Matsch) oder es regnete im Einklang mit dichtem Nebel. Da freut man sich doch noch einmal extra in die Sonne zu kommen.

Der Firmenwagen war schnell abgegeben und dann fuhren Holger und ich nach Wiesbaden zu Ali und Michael um dort noch ein bisschen zu quatschen und den letzten Abend in Deutschland ausklingen zu lassen. Um 1 Uhr ging es dann doch mal ins Bett, um 6 Uhr wieder raus. Dann gab's noch ein ordentliches Frühstück mit deutschen Brötchen. Obwohl Walmart in vielen Läden mittlerweile auch Crusted Rolls führt und es ja auch mancherorts polnische, deutsche oder französische Bäckerreien gibt, habe ich das doch noch einmal genossen, denn wer weiß, ob ich mir die sooo schnell leisten werde oder doch lieber vom billigeren Labbertoast lebe.

Ali und Michael fuhren mich dann zu 8 Uhr zum Frankfurt Airport wo Holger schon auf uns wartete. Das sah dann so aus:

Ich vorm Einchecken

Holger und Ali und der Beweis, dass ich nicht mehr Gepäck mitgenommen habe, als erlaubt!

Nach dem Einchecken und vorm Goodbye!
Dann ging es in einen ziemlich neuen Flieger von Air Canada und auf nach Toronto. Da ich noch nie über Kanada in die USA eingereist bin, war ich schon aufgeregt, wie das wohl ablaufen würde. Laut einigen Erlebnisberichten sollte das sehr einfach sein und so mancher ist von dort aus wohl sogar noch nach 364 Tagen ohne Probleme und damit ohne Entzug der GC ins Land gekommen. Am Airport musste ich mich dann nicht in die Schlangen der nach Kanada-Einreisenden stellen, sondern durfte gleich eine Etage höher zu den US-Beamten. Dort wurde ich dann von "meinem" Beamten übrigens ziemlich gelöchert. Also nix mit einfach! Erst wollte er wissen, wie ich die GC erhalten habe und dachte ich hätte sie mir bestimmt "angeheiratet"... Okay, stimmt ja auch, nur eben nicht über die Heirat eines Amis ;-). Als ich erklärte, dass ich sie über die Lotterie habe, wollte er dann wissen, wielange ich außerhalb des Landes war. Bei der Frage lüge ich einfach nicht, weil ich der Meinung bin, dass es sicherlich Wege gibt, dies zu prüfen und sei es nur das Umbättern einiger Seiten meines Passes und dort steht ja nun mal in den Stempeln, wann ich das letzte Mal dort war. Also sagte ich brav "11 Monate", woraufhin der Beamte schon leicht sein Gesicht verzog und ich in den Erklärungsrausch verfiel.... Studium musste beendet werden, dann noch bissel arbeiten um die Auswanderung zu finanzieren, aber nun endlich ist es ja so weit. Dazu ein gaaaaaanz breites Lächeln als Bestechung! Hat geholfen! Ich durfte gehen.

Und dann ging es auch schon in den Flieger nach Miami. Dort gab es Probleme mit dem Abfluss der Bordtoilette, weshalb wir noch eine Stunde festsaßen. Da es schon später Nachmittag in Toronto war und es wieder anfing zu schneien, durften wir dann auch noch länger warten, da dass Flugzeug noch anständig enteist wurde. Erst mit einer Neon-Orangenen Flüssigkeit, daraufhin folgte etwas Neon-Grünes. Das strahlte natürlich bis ins Flugzeuginnere, was stark an die Atomteilchen bei den Simpsons erinnerte, die ja auch immer so grün leuchten *lach*.

Jedenfalls ging es dann endlich los und in Miami brauchte ich nur noch zum Kofferband. Keine Kontrollen mehr. Also auf zum Mietwagen. Die Stationen sind in MIA aber nicht direkt im Flughafengebäude sondern etwas ausserhalb, weshalb ich mir ein Shuttle von National anhalten musste, um dorthin zu kommen. Das klappte aber alles super. Und ich kam auch nicht drumrum, die 25,-USD "additional daily fee" für Fahrer unter 25 Jahren zu zahlen. Das nervt mich natürlich! Immerhin ist das bei einer Mietdauer von 7 Tagen schon eine ordentliche Summe.

Da ich mir mein Navi aus Deutschland mitgenommen habe und dafür auch USA Kartenmaterial besorgt hatte, spar ich mir wenigstens die Ausleihgebühr dafür. Ins Hostel hat es mich dann auch super geführt, wo ich 22:30Uhr aufschlug.

Nun bin ich also tatsächlich eingewandert! Ein bisschen merkwürdig ist das schon noch, aber das wird sich bestimmt geben, spätestens dann, wenn ich anfange zu arbeiten.

Samstag, 14. Februar 2009

Goodbye home waters!

Wow! Die letzte Woche ging wirklich rasend schnell vorbei. Da war es gerade noch Sonntag und plötzlich schon Freitag der 13... Am Freitag den 13. im Juni 2008, also vor 8 Monaten unterschrieb ich meinen Arbeitsvertrag. Wäre ich abergläubisch, würde ich meinen, das hätte daran gelegen, aber nun erwarten mich Palmen und Sonne und mein Traumland. Zur Freude des Tages schien heute in Rostock nach drei langen, grauen Wochen auch endlich mal wieder die Sonne.

Da wurde es Zeit meiner Hometown Goodbye zu sagen. Vorher ging es aber noch kurz zur Bank die Konto Angelegenheiten klären. Ich hatte ja schon Angst ich müsste mein Konto eventuell auflösen, wenn ich meinen Wohnsitz in Deutschland abmelde, aber nein, ich darf's behalten! Eine Sorge weniger!

Danach ging es noch kurz in ein paar Geschäfte. Das Anzug-Shoppen im letzten Jahr bei S.Oliver hatte mir Punkte für einen 60,-Euro Gutschein erbracht. Das kann man ja nicht verfallen lassen, also hab ich noch ein paar Sommersachen erstanden. Da ich ja ein groß gewachsenes Küstenmädel bin, decke ich mich lieber hier noch ein. Die amerikanischen Frauen sind ja doch meist einen Kopf kleiner als ich und da muss ich den Markt noch genauer sondieren. In der Vergangenheit hatte ich dort zum größten Teil Probleme Klamotten zu finden, die mir über den Bauchnabel oder Knöchel gingen und dabei bin ich doch nur 1,80m ;)

Ja, und wo hat man nach dem Shoppen dann bei so einem schönen Wetter die beste Aussicht auf Rostock? Wenn man sich nicht gerade in Warnemünde befindet, bin ich der Meinung, dass die Skyline vom Gehlsdorfer Warnowufer aus am schönsten ist. Also bin ich noch einmal auf die andere Seite der Warnow gefahren. Dort war ich seit knapp 4 Jahren nicht mehr, obwohl es 8 Jahre lang Mittelpunkt meiner sportlichen Aktivitäten war. Beim Anblick des Vereinshauses und der Warnow kamen dann auch all die schönen Erinnerungen an die Ruderzeit hoch. Die Jugend, die ich hier verbracht habe, war doch sehr schön!

Nun also heißt es Goodbye alte Gewässer - Fluß und Binnenmeer!
Mich erwartet nun ein Ozean!!!

Das Hauptgebäude der Rostocker Universität in der Kröpi/Innenstadt.

Die Warnow, der Stadthafen und die Rostocker "Skyline" von Gehlsdorf aus.

Perfekte Ruderkonditionen. Fehlen eben nur die Palmen und ein wenig kühl war es auch.... :)

Dienstag, 10. Februar 2009

The real reasons...


I LOVE 'EM!!!
Wenn ich sie schon nicht im Haus halten kann - in FL hab ich sie im Garten =)

Jaaa, und natürlich gaaaanz viel davon! Hier Clearwater Beach.

Von Schnee und Straßenraudis...

Jetzt sind es nur noch 11 Tage! Die Zeit verfliegt, auch wenn ich das Gefühl hab, als würde ich momentan gar nichts machen. Kein Wunder, ich sitz ja auch die meiste Zeit am PC und such mir noch ein paar Infos fürs Überleben in den Staaten zusammen :). Die To-Do Listen sind auch geschrieben und werden fleißig bearbeitet. Bislang sind es zwei ganze Seiten, im Kopf kommen aber ständig neue Punkte hinzu. Ich werde allerdings nicht zuviel planen. Wie sich in den letzten Monaten gezeigt hat, kommt doch eh immer alles anders!!!

Ich hoffe nun, dass ich die letzten Tage noch unbeschadet überstehe, was gar nicht so einfach ist, wie sich letzten Dienstag bewies. Wir waren auf dem Weg vom Besuch meiner Oma in der Reha-Klinik zurück nach Hause, als uns ein irrer Lückenspringer aus dem Gegenverkehr trotz Überholverbots entgegenkam. Rechts neben uns war ein Graben, also keine Ausweichmöglichkeit und der Idiot hatte auch nicht wirklich Platz auf seiner Seite um sich rechtzeitig einzuordnen. Würde meine Mum nicht eh immer so langsam fahren und hätte nicht schnell genug reaktiert und gebremst, wären wir frontal zusammen gestoßen. So wurde uns "nur" der komplette Außenspiegel abgerissen, der durch die Wucht auch noch die Seitenscheibe zerkratzte. Dem Unfallgegner zerfetzte es wohl die Seitenscheibe. Diese Person beging dann auch noch Fahrerflucht... Wie sollte es auch anders sein? Die Anzeige bei der Polizei läuft, aber solche Leute kommen ja irgendwie doch immer davon. Ich hoffe, dass es kein nächstes Mal gibt!

Freitag war ich noch in Nußloch meine letzten Kisten holen und bin auf dem Rückweg bei Holger vorbei, mit dem ich dann wieder schön im Café del Sol in Hanau über Frauen und Männer und zwischenmenschliche Beziehungen geschwatzt hab. Es ist immer wieder lustig mit ihm und obwohl wir uns erst 4 Monate kennen (er war u.a. mein "Stadtführer" während meiner Filialzeit in Schöneck und FFM), werde ich ihn seeeehr vermissen! Er ist so lieb, dass er mich am 20. dann auch zur Firmenwagen Rückgabe begleitet. Sonst steh ich da im Dorf mit meinen 50kg Gepäck und komme nicht weg!

Heute schneit es hier schon fast den ganzen Tag. Schöne große aber nasse Flocken. 20cm sind es bereits. Hab ich erwähnt, dass in den 2 1/2 Wochen seitdem ich wieder hier oben bin, gerade mal einen Tag die Sonne schien!? Okay, ihr wisst ja, warum ich nach Florida will. :)

Mein Firmenwagen

Hier hab ich 11 Jahre gewohnt
Die verschneiten Nachbarn

Auch wenn die Wirtschaftskrise weiter um sich greift und ich aufgrund fehlenden Reichtums auch Ängste mit mir herumtrage, bleibe ich optimistisch. Blauäugig und naiv war ich noch nie und ich weiß, dass ich es in diesen Zeiten als Ausländer schwieriger haben werde, aber wenigstens ist mein Englisch noch auf einem nahezu perfekten Niveau und ich habe eine gute Bildung. Damit lässt sich etwas machen. Es wird mein persönliches Umzieh-Abenteuer, dazu gehört für mich auch Ansprüche über Bord zu werfen, die man vorher mal hatte. Impossible is nothing, nicht wahr!? ;)

Ich geh dann mal weiter surfen....

Sonntag, 1. Februar 2009

Wie es dazu kam...

Immer diese Vorgeschichten... aber ohne geht es nicht, sonst weiß ja keiner wie es dazu kommt, dass ich in die Staaten gehe.

Im November 2005 entschieden sich also mein damaliger Freund (Michael) und ich spontan dazu, an der Greencard-Lotterie der USA teilzunehmen. Ich hatte damals bereits ein Jahr als Highschool Schülerin im Norden Alabamas verbracht und mich in Land und Leute verliebt und träumte davon, dort eines Tages zu leben. Obwohl auch eine kostenlose Teilnahme an der Lotterie möglich ist, nahmen wir gegen eine Bearbeitungsgebühr über die Agentur "The American Dream" teil, weil uns im Falle eines Gewinns die Betreuung durch erfahrene Leute wichtig war.

Nicht mit einem Gewinn rechnend erhielt Michael im Mai 2006 die Gewinnbenachrichtigung. Da er mir bereits im Sommer 2005 einen Antrag gemacht hatte, wurde dies auch gleichzeitig mein Gewinn. Die Hochzeit folgte, darauf das Interview im Konsulat in Frankfurt im Januar 2007, die Aktivierungsreise im März und im Mai '07 hielten wir dann die echten Greencards in den Händen. Das war schon ein tolles Gefühl. Was andere über Jahre hinweg versuchten zu bekommen, fiel uns quasi beim ersten Versuch in den Schoß.

Da ich aber weder mein Studium beendet hatte, noch die finanziellen Mittel für eine kurzfristige Auswanderung zur Verfügung standen, wurde diese erst einmal noch eine Weile verschoben. Bis Mai 2008 beendete ich mein Studium an einer Uni im hübschen Cheltenham in England.



Die Route unseres Roadtrips Frühjahr 2008
Obwohl wir im März/April 2008 noch einen schönen Urlaub mit Roadtrip entlang Florida's Küsten verbrachten, entschieden sich Michael und ich im Juni getrennte Wege zu gehen. Ich suchte mir dann erst einmal einen Job in Deutschland. Ans Auswandern war nicht mehr zu denken. Der Traum davon war aber weiterhin irgendwo ganz hinten in meinem Kopf. Nun, der Job als Verkaufsleiter beim Discounter machte Spaß, doch nachdem sich mein komplettes Leben für 6 Monate in Filialen und Hotels im Rhein-Main Gebiet abspielte, kam eine Woche vorm Ende der Probezeit die überraschende Kündigung. Plötzlich war ich also ohne alles. Keine Wohnung, kein Auto, da ich einen Firmenwagen fuhr, kein Job und keinen Mann.

Das hört sich zwar ziemlich deprimierend an, aber eine bessere Situation zum Auswandern kann es doch kaum geben und so war der Entschluß auch schnell gefasst - wenn nicht jetzt, wann dann? Ich habe nichts, wovon ich mich lösen muss und so fliege ich am 21.02. nach Miami um von dort aus mein Leben in den USA zu starten. Ein gutes hatte der Job dann auch noch - die finanziellen Mittel, um die ich mich immer am meisten sorgte, sind jetzt wenigstens für das "Überleben" für ein paar Monate vorhanden.

Nur noch 2 Wochen und 5 Tage und ich bin schon ziemlich aufgeregt, was man von mir so gar nicht kennt....

Es geht los...

Wie weiht man ein Blog eigentlich richtig ein? Nun, ich habe keine Anleitung gefunden, also tu ichs mit einem Grabower Schaumkuss, der mich vielleicht später an die Heimat erinnern wird und einer Dose Prosecco bei deren Anblick man eine Erfindung der Amis vermutet - die letztendlich aber aus deutscher Hand stammt und von einer Amerikanerin mit französischem Hauptstadtnamen berühmt gemacht wurde... Nun denn, auf viele schöne Zeiten und Zeilen in und aus den USA! Cheers!