Sonntag, 1. März 2009

First night out!

Gestern war es also soweit. Nach einer Woche hier, war ich endlich mit den ersten Ortsansässigen unterwegs. Da ich bislang ja nur Leute in der Bank, beim Autohändler und in der Führerscheinstelle kennengelernt habe, bin ich meinen altbewährten Weg gegangen. Wer mich kennt, weiß, dass ich der Internetgeneration angehöre und dort nicht nur Mietwagen und Flüge buche, Sachen bestelle oder Sprachen lerne, nein, ich nutze es auch desöfteren um Bekanntschaften und Freundschaften zu schließen, was gerade beim letzten Job sehr hilfreich war. Wie sonst lernt man Menschen kennen, wenn man von früh bis spät arbeitet und im Hotel haust? Die Hotelbar war für mich nie wirklich eine Option und schlechte Erfahrungen habe ich
bezüglich des Internets in der Hinsicht auch noch nicht gesammelt. Also habe ich das hier in den USA auch gleich mal ausprobiert und innerhalb 1 1/2 Tagen an die 100 E-Mails erhalten. Übrigens handelte es sich um keine Dating-Anzeige! :)

Ich bin der Meinung, dass sich bei sowas auch immer schnell herausfinden lässt, ob man auf dem selben Level ist. Das spart Zeit. So traf ich auf Craig, einen 25-Jährigen Englischlehrer an einer Privatschule in Fort Lauderdale und nachdem er mich beim Warten auf meinen Mietwagentausch über eine Stunde am Telefon sehr nett unterhielt, entschied ich mich spontan, ihn und seinen Kumpel gestern Abend beim Weggehen zu begleiten. Das lustige (oder doch eher traurige!?) an den beiden ist, dass sie beide geschieden sind und so passten wir doch hervorragend zusammen.

Ich erklärte mich zum designated driver (von vornherein feststehender Fahrer wenn Alkohol im Spiel ist), weil ich ja ohnehin nach North Miami Beach zurück musste und das gesamte Wochenende rund um Fort Lauderdale große DUI-Watch ist. DUI (Driving under Influence) bezeichnet das Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen und so wurden dieses Wochenende etliche Checkpoints aufgestellt. So richtig mit Staatsanwälten dabei, um gleich Arreste verhängen zu können. Straffrei geht man hier über 21 Jahren noch unter 0,8 Promille aus. Der Buschfunk scheint jedenfalls gut zu funktionieren, denn ich bin ja gerade mal eine Woche da und wusste schon von den Checkpoints. Da macht das natürlich nicht viel Sinn, denn wie ich noch aus Alabama-Zeiten weiß, fahren die Leute dann eben die back roads lang und vermeiden die Hauptverkehrsstraßen. Ich wurde jedenfalls nicht rausgezogen. Sah mit meinem Mietwagen und Navi wohl zu unschuldig (und Touri-maßig) aus.

Jedenfalls gingen Craig, Brian (beides echte Amis) und ich dann in Fort Lauderdale in zwei Bars an der Strandpromenade. In der ersten haben wir nur was getrunken und uns unterhalten, die zweite war dann mehr so eine Games-Bar mit allerlei Spielautomaten und Dart und Billiard. Dort haben wir dann, bis wir um 4 Uhr morgens hinausgekehrt wurden, Billiard gespielt und die Jungs natürlich noch weitergetrunken, wobei ich ja zugeben muss, dass mir auch zwei Bier spendiert wurden (neben Essen und Billiard), was bei über vier Stunden ja nicht soooo viel ist. Ich hatte jedenfalls einen super Abend/Nacht und, jetzt entschuldigt bitte die Ausdrucksweise: ES IST EINFACH NUR GEIL HIER ZU SEIN!!! Bei dem Gedanken wo ich gerade bin, hätte ich heute Nacht vor lauter Freude heulen können. Dies ist einer der begehrtesten Fleckchen Erde auf der Welt und warum ich das gerade so toll finde ist, dass mir heute Nacht als wir da an der Strandpromenade saßen, "einfiel", dass dies kein Urlaub ist, sondern das ich jetzt hier wohne und dieses Feeling, im Februar leicht bekleidet am Strand wegzugehen, jetzt IMMER haben kann. Solang ich denn hier bleibe.... :)

Wer hier mal in der Gegend ist, sollte sich allerdings der wahnsinnig hohen Parkgebühren im Klaren sein. Wir sind in ein Parkhaus gefahren, weil kostenloses Parken ohnehin nicht mehr möglich ist. Am Eingang stand "1st hour ONLY 8,-$" - also 1.Stunde nur 8,-$... Die zweite Stunde kostete dann schon 13,-$. Man bezahlt aber "glücklicherweise" in diesem Parkhaus nie mehr als 24,-$. Das haben dann zu meinem Glück übrigens auch die Jungs bezahlt. Geht ja immer alles so schön einfach mit Kreditkarte bei denen. Deshalb musste ich wohl auch nix fürs Essen und so bezahlen, denn ich hatte ja nur Cash dabei und das ging in deren Augen ja gar nicht. So zeigten mir dann auch beide ihre Portemonnaises um zu beweisen, dass sie wirklich kein Cash dabei haben. Das hätte ich ihnen auch so geglaubt, aber nun gut! :)

Dann mach ich mich mal weiter ans Bewerbungen schreiben! Schlaft schön ihr in Deutschland und dem Rest der Welt noch einen schönen Restsonntag!

2 Kommentare:

  1. Ich freu mich sehr, dass es Dir da unten in FL so super gut geht. :) Es ist echt ein wahnsinnig tolles Gefuehl zu wissen, dass man nicht nur auf Urlaub hier ist, sondern fuer immer hier bleiben kann. Geniesse jeden Moment! :-) Du hasts Dir echt verdient! :)
    My my, es ist schon fast 2.5 Jahre her seit wir uns in Huntsville auf dem Oktoberfest getroffen haben. ^^ Die Zeit vergeht....
    Schoene Woche wuensch ich Dir!

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  2. Hey,

    ich oute mich auch als Internetfuzzi auf diesem Gebiet! Habe ich doch so eine Moeglichkeit gefunden, wieder Tennis zu spielen und auch sogar noch Stunden zu geben! ES LEBE DAS INTERNET! :)
    Freut mich fuer dich, dass es dir so gut geht!
    Ich lese gerne deinen Blog!
    Weiter so!
    Gruss von dem (vielleicht) zweitbeliebtesten Fleckchen Erde SoCal!
    :)
    Heike

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